Immer weniger Bank- und Sparkassenfilialen
Stand: 14.06.2012
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Frankfurt/Main - Bank- und Sparkassenkunden können ihre Geldangelegenheiten in immer weniger Filialen erledigen: Auch im vergangenen Jahr nahm die Zahl der Zweigstellen von Kreditinstituten in Deutschland weiter ab, wie die Bundesbank am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilte.
Demnach schlossen Banken und Sparkassen 2011 unterm Strich 464 Filialen, was einer Verringerung um 1,2 Prozent entsprach auf insgesamt 37.719 Geschäftsstellen. Bereits seit Jahren nimmt die Zahl der Zweigstellen ab, die für Kreditinstitute neben Personalkosten und Informationstechnologie ein großer Kostenblock sind.
Sparkassen schlossen im vergangenen Jahr insgesamt 215 Filialen, wie aus der Bundesbank-Statistik hervorgeht. Bei Großbanken wie etwa der Deutschen Bank oder der Commerzbank schrumpfte das Netz demnach um 120 Zweigstellen, bei den Genossenschaftsbanken um 108 Filialen. Sparkassen und Landesbanken haben laut Bundesbank dennoch mit 13.273 Niederlassungen immer noch das größte Netz, gefolgt von den Genossenschaftsbanken mit 11.949 Filialen und den Kreditbanken mit 10.752 Zweigstellen.
Auch die Gesamtzahl der Kreditinstitute in Deutschland schrumpfte laut Bundesbank 2011 weiter - um insgesamt 13 oder rund 0,6 Prozent auf 2080. Hintergrund seien vor allem weitere Zusammenschlüsse unter Sparkassen und Genossenschaftsbanken gewesen.
Eine Studie der Unternehmensberatung Investors Marketing zeigte indes, dass Bankkunden seltener in Filialen gehen, diese aber nach wie vor für wichtig halten. Die Zahl reiner Filialkunden habe sich zwischen 2010 und 2012 um fünf Prozentpunkte auf 21 Prozent verringert, wie aus der Untersuchung hervorgeht, aus der das "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe) zitierte. Die Anteile der Onlinekunden oder sogenannter Multikanalkunden, die Internet, Telefon und Filiale nutzen, hätten hingegen leicht zugelegt.
Zur Information über Finanzprodukte nutzen heute zwar mehr als 60 Prozent der Kunden Angebote im Internet, heißt es der Zeitung zufolge in der Studie. 80 Prozent der Kunden tätigten ihre Abschlüsse jedoch weiterhin in der Filiale.