Hypovereinsbank warnt vor Pleiten durch zu späte Sepa-Umstellung
Stand: 18.07.2013
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München - Die Hypovereinsbank hat vor Firmenpleiten in Deutschland durch die schleppende Umstellung auf die neuen internationalen Kontonummern gewarnt. Unternehmen, die nicht rechtzeitig umstellten, dürften von Februar 2014 an kein Geld mehr von ihren Kunden einziehen, sagte Philipp Reimnitz, Bereichsvorstand Multinationale Unternehmen, am Mittwoch bei einer Veranstaltung vor rund 100 Firmenkunden der Hypovereinsbank in München. "Je nach Geschäftsmodell besteht also die Gefahr, dass solche Unternehmen schnell illiquide oder gar insolvent werden."
Vom 1. Februar an müssen alle Bankkunden in Europa die neuen internationalen Kontonummern (IBAN) verwenden, die sich unter anderem aus der bisherigen Kontonummer und der Bankleitzahl zusammensetzt. Bei der Umstellung auf die neuen EU-Regeln für Zahlungsüberweisungen (Sepa) hinkt Deutschland im internationalen Vergleich aber hinterher. Die Deutsche Bundesbank hatte Anfang Juni vorgerechnet, dass im ersten Quartal 2013 gerade einmal 8,7 Prozent aller Überweisungen in Deutschland im Sepa-Format abgewickelt worden seien.
In den kommenden Monaten gibt es daher für die Firmen noch viel zu tun. "Das ist gigantisch, was da für eine Welle vor uns steht", sagte Gerhard Bystricky, der bei der Hypovereinsbank für die Umstellung verantwortlich ist. Aus seiner Sicht ist die Neuregelung fast mit der Umstellung von D-Mark auf Euro vergleichbar. "Aber das Problembewusstsein war bei der Euro-Umstellung deutlich stärker."
Für Privatkunden gibt es nach Angaben der Bank erstmal keinen Handlungsbedarf. "Bestehende Aufträge wie Daueraufträge oder Dauerlastschriften werden wir für Privatkunden, wann immer es möglich ist, automatisch umrechnen und auf Sepa umstellen", sagte eine Sprecherin.