HVB-Chef: Keine Negativzinsen zulassen
Stand: 30.09.2014
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Frankfurt/Main - HVB-Chef Theodor Weimer mahnt, dass Banken die Strafzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) keinesfalls an ihre Kunden weiterreichen sollten. "Wenn wir das zulassen, bricht die Volkswirtschaft auseinander", sagte der Sprecher des Vorstands der HypoVereinsbank (HVB) vor Journalisten in Frankfurt. Er hielte es für eine "Ungeheuerlichkeit" Sparern dafür Geld abzunehmen, dass sie der Bank Geld anvertrauen.
Die EZB berechnet Geschäftsbanken inzwischen einen Strafzins von 0,2 Prozent, wenn diese Geld bei der Notenbank parken, anstatt mit Krediten an Unternehmen und Verbraucher die Konjunktur anzukurbeln. Medienberichten zufolge reichen erste Institute die negativen Zinsen an ihre Kunden weiter. "Ich werde Einlagen nie mit negativen Zinsen belasten", versicherte Weimer für sein Haus. "Egal wer zu uns kommt: Er wird nicht dafür bestraft, dass er uns Geld gibt."
Weimer warnte zugleich vor Nebenwirkungen der Flut billigen Zentralbankgeldes: "Wir befinden uns in einer Liquiditätsfalle: Die Steuerungswirkung des Zinses ist nur noch bedingt gegeben." Dennoch lobte er Europas Währungshüter für ihren Anti-Krisen-Kurs: "Die EZB macht viele, viele Dinge richtig. Sie hat Zeit gekauft - und irgendjemand muss diese Zeit jetzt nutzen." Europa brauche Wachstum.