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Hohe Energiepreise treiben Inflationsrate auf 2,4 Prozent

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Wiesbaden - Die hohen Sprit- und Heizölpreise treiben die Inflation weiter an. Im Juli stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Berechnungen am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Im Mai und Juni hatte die jährliche Teuerungsrate bei 2,3 Prozent gelegen.

Preistreiber waren im Juli nach Angaben der Statistiker erneut Benzin und Heizöl mit zweistelligen Zuwachsraten gegenüber dem Vorjahr, aber auch die Gas- und Stromkosten zogen an. Viele Versorger hatten ihre Preise zum 1. Juli erhöht. Von Juni auf Juli stiegen die Lebenshaltungskosten um 0,4 Prozent, vor allem Ferienaktivitäten wurden in der Urlaubszeit teurer.

Die Jahresteuerung übertrifft mittlerweile den sechsten Monat in Folge die Warnschwelle der Europäischen Zentralbank, die bei Teuerungsraten bis knapp unter 2,0 Prozent die Preisstabilität gewahrt sieht. Im Kampf gegen die Inflation hatte die Notenbank Anfang Juli zum zweiten Mal in diesem Jahr die Zinsen angehoben.

Die EZB erwartet nach ihren jüngsten Prognosen für den Euro-Raum, dass die Preise in diesem Jahr deutlich stärker anziehen werden als bislang angenommen: Getrieben von einem Schub bei den Energie- und Rohstoffpreisen werde die Inflation im laufenden Jahr auf 2,6 Prozent (Spanne: 2,5 bis 2,7) zulegen.

"Die heutigen Zahlen bestätigen erneut, dass sich der Preisauftrieb mittlerweile deutlich beschleunigt hat", analysierte Ulrike Rohndorf von der Commerzbank. Es bestehe das Risiko, dass sich der Trend fortsetze. Mittelfristig seien die Inflationsrisiken weiterhin hoch. Auch Alexander Koch von Unicredit rechnet nicht mit einer kurzfristigen Trendwende.

Entlastung vermeldeten die Statistiker immerhin von der Importseite. Die Preise für die eingeführten Güter sanken im Juni im Vergleich zum Vormonat Mai unerwartet deutlich um 0,6 Prozent. Im Jahresvergleich lagen sie aber immer noch 6,5 Prozent über den Werten aus 2010, wofür vor allem die stark gestiegenen Energiepreise sorgten.