Höhere Dividenden für Deutschlands Anleger
Stand: 08.05.2012
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Frankfurt/Main - Deutsche Anleger können sich in diesem Jahr über höhere Dividenden freuen. Die 569 börsennotierten Unternehmen zahlen in 2012 insgesamt 34,05 Milliarden Euro an ihre Aktionäre aus. Das sind 4,9 Prozent mehr als 2011. Die Gesamthöhe der Dividenden reiche schon fast wieder an das Vorkrisen-Niveau von 2008 heran, wie aus einer Studie der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hervorgeht, die am Montag vorgestellt wurde.
Mit Dividenden beteiligen Aktiengesellschaften Anteilseigner an ihren Gewinnen. Das Gesamtvolumen der Ausschüttungen von Unternehmen des regulierten Marktes liege in diesem Jahr 4,9 Prozent über dem Niveau von 2011, teilte die DSW unter Berufung auf eine Untersuchung der Hochschule für Oekonomie und Management (FOM) in Essen mit. Der weitaus größte Anteil der Auszahlungen entfalle dabei auf die 30 Unternehmen aus den Deutschen Aktienindex (Dax). Diese schütteten insgesamt 27,82 Milliarden Euro an Aktionäre aus - 5,1 Prozent mehr als 2011. Bis auf die teilverstaatlichte Commerzbank zahlen alle Dax-Firmen eine Dividende.
RWE und E.ON senken Dividenden
Deutlich zurückgegangen seien die Dividendenzahlungen bei Dax-Großkonzernen der Energiebranche wegen der Energiewende, teilte die DSW mit. RWE zahle 42 Prozent weniger an die Anteilseigner, E.ON 33 Prozent weniger. Zwei Drittel der Konzerne im wichtigsten deutschen Börsenindex aber hätten ihre Dividenden gegenüber 2011 erhöht.
Für die Studie nahmen die FOM-Forscher die Dividenden der Unternehmen aus dem Deutschen Aktienindex (Dax), dem MDax mit den mittelgroßen Firmen, dem SDax der kleineren Firmen und dem TecDax der Technologiebetriebe unter die Lupe. Erfasst wurden daneben die Ausschüttungen der übrigen Firmen des sogenannten Prime Standards und des General Standards. Diese 569 Unternehmen bilden zusammen den regulierten Markt. Insgesamt 227 Unternehmen des regulierten Marktes schütten laut Studie 2012 eine Dividende aus.
Die 50 MDax-Firmen schütteten mit 3,56 Milliarden Euro rund 23,6 Prozent mehr an die Anteilseigner aus als 2011, teilte die DSW mit. Im SDax lägen die Ausschüttungen mit insgesamt 827 Millionen Euro sogar 45,7 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im TecDax hingegen sei das Dividenden-Volumen um 17,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr gesunken. Noch herber seien die Rückgänge im übrigen Prime Standard mit minus 28,1 Prozent und mit minus 31 Prozent im General Standard.
Vorkrisen-Niveau fast wieder erreicht
Während bei Unternehmen, die in den vier großen Indizes vertreten sind, Dividenden eher die Regel seien, bildeten Unternehmen im schwach regulierten General Standard mit Ausschüttungen eher "eine rühmliche Ausnahme", teilte die DSW mit. In dem Börsensegment kleiner und mittlerer Unternehmen zahlten nur 32 von 235 Unternehmen an die Aktionäre.
Die Gesamtsumme ausgeschütteter Dividenden erreiche in diesem Jahr dennoch fast wieder das Niveaus des bisherigen Rekordjahres 2008, teilte die DSW mit.
Um dieses Dividendenvolumen zu erreichen, fehlten nur noch rund zehn Prozent.
"Bedenklich" sei jedoch, dass eine Reihe von Unternehmen auch an ihre eisernen Reserven gehe, um an die Aktionäre auszuschütten, kritisierte die DSW. Im Dax etwa zahlten sechs der insgesamt 30 vertretenen Unternehmen Dividenden ganz oder teilweise "aus der Substanz", also etwa aus Rücklagen.
Dies seien Eon, Lufthansa, ThyssenKrupp, die Deutsche Telekom, MAN und die Münchener Rück.