Hintergrundinformation: Die Deutsche Bundesbank
Stand: 30.08.2010
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Frankfurt/Main - Die Deutsche Bundesbank hat ihren Sitz in Frankfurt und ist die Zentralbank Deutschlands innerhalb des Euro- Systems. Sie wurde am 1. August 1957 als einheitliche Notenbank errichtet. Zu den Aufgaben der Bundesbank gehört unter anderem die Ausgabe von Geldscheinen, die Vergabe von Bankleitzahlen und die Verwaltung der deutschen Gold- und Währungsreserven. Gemeinsam mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ist die Bundesbank für die Aufsicht über zuletzt 3589 Geldinstitute zuständig.
Die Bundesbank ist politisch unabhängig. Dem Bund als Eigentümer überweist die Notenbank ihren jährlichen Gewinn, der sich 2009 auf rund 4,15 Milliarden Euro summierte. Die Bundesbank erzielt Erträge aus dem Management ihrer Gold- und Währungsreserven und wenn sie den Banken zu bestimmten Bedingungen Geld leiht.
Das oberste Organ der Bundesbank ist der Vorstand, der aus dem Präsidenten, dem Vizepräsidenten sowie vier weiteren Managern besteht. Seit April 2004 leitet der Wirtschaftsprofessor Axel Weber (53) die Notenbank. Sein Stellvertreter ist Franz-Christoph Zeitler. Weitere Mitglieder des Vorstands sind neben Thilo Sarrazin zudem Rudolf Böhmler, Andreas Dombret und Carl-Ludwig Thiele. Die Mitglieder des Vorstands werden vom Bundespräsidenten bestellt. Vorgeschlagen werden Präsident, sein Stellvertreter und ein weiterer Vorstand von der Bundesregierung, die übrigen drei vom Bundesrat.
Die Mitglieder des Vorstands werden für acht Jahre, ausnahmsweise auch für kürzere Zeit, mindestens jedoch für fünf Jahre bestellt. Der von den Ländern Berlin und Brandenburg nominierte Sarrazin gehört dem Gremium seit Mai 2009 an und ist zuständig für Informationstechnologie, Risiko-Controlling und Revision. Das Bargeldmanagement hatte ihm Weber abgenommen.
Bundesbank-Präsident Weber ist Mitglied im 22-köpfigen Rat der Europäischen Zentralbank (EZB), der die Geldpolitik für den gesamten Euro-Raum entscheidet und seinen Sitz ebenfalls in Frankfurt hat. Die Bundesbank beschäftigte zur Jahresmitte ihre Mitarbeiter auf 9689 Vollzeitstellen und will bis 2012 die Stellenzahl auf 9000 drücken. Die Notenbank hat bundesweit neun Hauptverwaltungen und 48 Filialen.