Haspa: Heftige Kritik an Commerzbank
Stand: 04.02.2011
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Hamburg - Die Hamburger Sparkasse (Haspa) hat die Präsentation ihrer Bilanz für eine ungewöhnlich heftige Attacke gegen die Commerzbank genutzt. Er könne sich grün und gelb ärgern, weil die staatlich unterstützte Bank mit kostenlosen Girokonten und einem Bonus von 50 Euro werbe, auf der anderen Seite aber die staatlichen Einlagen nicht einmal verzinse, erklärte Haspa-Chef Harald Vogelsang am Donnerstag in der Hansestadt. Das allein verschaffe der Commerzbank einen Wettbewerbsvorteil von 1,5 Milliarden Euro jährlich. "Das ist nicht in Ordnung und muss schnellstmöglich abgestellt werden", so Vogelsang weiter. Institute wie die Haspa, die aus eigener Kraft die Finanzkrise erfolgreich überstanden hätten, würden hingegen benachteiligt.
Das Geschäft der Haspa hat sich trotz einiger Negativ-Schlagzeilen im vergangenen Jahr positiv entwickelt. Per Saldo gewann das Institut 27.000 neue Kunden, so viele wie seit langem nicht mehr. Die Bilanzsumme erhöhte sich um zwei Prozent auf 38,2 Milliarden Euro, der Zinsüberschuss um acht Prozent auf 770 Millionen Euro und der Jahresüberschuss um 32 Prozent auf 79 Millionen Euro. Besonders erfolgreich habe sich das Geschäft mit privaten Baufinanzierungen entwickelt.
Die Haspa war wegen der Einteilung ihrer Kunden in psychologische Profile, des Zugriffs mobiler Berater auf Kundendaten und anderer Vorfälle im vergangenen Jahr ungewohnter Kritik ausgesetzt. Das habe aber nicht zu messbaren Kundenverlusten geführt und sei abgestellt, sagte Vogelsang.