"Handelsblatt": EZB soll angeblich Bankenaufsicht übernehmen
Stand: 15.06.2012
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Brüssel - Nach Informationen des "Handelsblatt" soll die Europäische Zentralbank (EZB) die Aufsicht über die Banken in der Euro-Zone erhalten. Bereits beim EU-Gipfel am 28./29. Juni könnte eine Richtungsentscheidung in diesem Sinne fallen, schreibt das Blatt in seiner Freitagausgabe unter Berufung auf EU-Diplomaten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterstütze den Plan. Nur die Deutsche Bundesbank habe noch Bedenken.
Die Aufwertung der EZB könnte das Ende der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA bedeuten. "Die EBA hätte dann keine Existenzberechtigung mehr", zitierte das "Handelsblatt" diplomatische Kreise.
Bisher hatte die EU-Kommission dafür plädiert, die EBA zu stärken. "Die EZB wäre ein geeigneter Aufseher für die Banken in der Eurozone", sagte der britische Finanzstaatssekretär Mark Hoban dem "Handelsblatt". Wenn man stattdessen die EBA ausbaue, drohten Interessenkonflikte zwischen den 17 Euro-Staaten und dem Rest der EU. Weder die EBA noch die EZB wollten sich laut Bericht dazu äußern.