Grünen-Studie: Banken kassieren zu hohe Dispo-Zinsen
Stand: 13.09.2010
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Saarbrücken - Die Banken schröpfen einer Untersuchung der Grünen-Bundestagsfraktion zufolge offenbar kräftig ihre Kunden mit überhöhten Dispo-Zinsen. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Montagausgabe) vorab berichtet, müssen Verbraucher zum Teil 14 Prozent an Zinsen für die Überziehung ihres Girokontos zahlen. Das geht aus einer bundesweiten Stichprobe der Fraktion bei 34 Banken hervor, die der Zeitung vorliegt.
Mit den Dispo-Zinsen werde "das große Geld gemacht", sagte Vize-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn der Zeitung. Dabei würden die Banken seit Beginn der Finanzkrise im Herbst 2008 lediglich 1 Prozent für die Geldbeschaffung bei der Europäischen Zentralbank (EZB) zahlen. "Aber die Zinssätze für Dispo- und Überziehungskredite werden hochgehalten", kritisierte sie.
Aus Sicht von Grünen-Verbraucherexpertin Nicole Maisch wäre beim aktuellen Leitzins von einem Prozent "lediglich ein Zinssatz von maximal 6 Prozent bei Dispositionskrediten angemessen". Die Stichprobe hat den Angaben nach jedoch ergeben, dass die 34 überprüften Banken mindestens 7,99 Prozent und in der Spitzenposition sogar 14 Prozent für den Dispokredit verlangten. Noch teurer wird es für den Kunden, wenn er sein Konto über den Dispo-Rahmen hinaus überzieht. Im günstigsten Fall muss er 8,98 Prozent für Beträge unter 500 Euro zahlen, mitunter werden aber 19,25 Prozent fällig.
Den Grünen zufolge nehme bei den horrenden Zinsen auch die Frankfurter Commerzbank einen Spitzenplatz ein, obwohl diese besonders vom staatlichen Rettungspaket profitiert habe, hieß es in dem Bericht.