Grillo hält Euro-Austritt Italiens für wahrscheinlich
Stand: 13.03.2013
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Düsseldorf - Der italienische Politiker Beppe Grillo hält einen Verbleib seines Landes in der europäischen Gemeinschaftswährung für unwahrscheinlich. "De facto ist Italien doch schon aus dem Euro raus", so Grillo gegenüber dem "Handelsblatt" (Mittwochsausgabe). "Das Land ist am Boden."
Über den Euro sollten die Italiener in einem Online-Referendum abstimmen.
Grillo, der mit seiner Protestbewegung "Fünf Sterne" bei der Parlamentswahl in Italien überraschende Erfolge feierte, geht davon aus, dass auch die nordeuropäischen Staaten Italien nur so lange halten würden, "bis sie die Investitionen ihrer Banken in italienische Staatsanleihen wieder reingeholt haben. Dann werden sie uns fallen lassen wie eine heiße Kartoffel". Er sieht sich aber nicht als Anti-Europäer. "Europa muss keine Angst haben", sagte er weiter. Er fordert jedoch eine Umkehr und mehr Demokratie. Es brauche einen "Plan B".
Den scheidenden italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti bezeichnete Grillo als einen "Konkursverwalter im Namen der Banken". Seine Partei werde künftig von Gesetz zu Gesetz entscheiden, ob sie einen Vorschlag mitträgt. Zum Unterschied von "Fünf Sterne" zu anderen Parteien sagte er: "Wir sind ehrlich. Wir klauen nicht."