Griechischer Schuldenschnitt: Es fehlen 8,5 Milliarden Euro
Stand: 20.04.2012
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Athen - Die Umtauschfrist für griechische Staatsanleihen nach internationalem Recht endet am heutigen Freitag. Aber noch immer fehlen der Regierung in Athen 8,5 Milliarden Euro - Bonds, die von Investoren gehalten werden, die sich nicht am Schuldenschnitt beteiligen wollen oder sich nicht gemeldet haben. Das sagte ein Beamter des griechischen Finanzministeriums gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Unter ihnen sollen eine große niederländische Bank und einige Hedgefonds sein. Die Umtauschfrist für Staatsanleihen nach internationalem Recht war drei Mal verlängert worden und endet nun an diesem Freitag.
Insgesamt ging es um eine Summe von rund 29 Milliarden Euro, etwa 20 Milliarden sind unter Dach und Fach. Experten rechnen mit einem langjährigen juristischen Tauziehen rund um die 8,5 Milliarden Euro Rest-Staatsanleihen.
Der griechische Finanzminister Filippos Sahinidis hat wiederholt erklärt, es werde keine besseren Bedingungen für diejenigen geben, die sich nicht am Schuldenschnitt beteiligten.
Beim Schuldenschnitt für Staatsanleihen, die griechischem Recht unterliegen, hat das Land große Fortschritte gemacht. Die Beteiligung der privaten Gläubiger sei auf etwa 97,5 Prozent gestiegen, hieß es.
Anfang März hatte Griechenland nach langem Hin und Her den Schuldenschnitt für Titel, die unter nationalem Recht aufgelegt wurden, unter Dach und Fach gebracht. Mit Hilfe von Umschuldungsklauseln wurden Anleihen im Wert von 177 Milliarden Euro umgetauscht. Die betroffenen Gläubiger mussten mehr als 70 Prozent abschreiben.