Griechenland: Jede zehnte Rente womöglich erschlichen
Stand: 09.08.2012
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Athen - In Griechenland erschleichen sich Bürger trotz Kontrollen Zuschüsse und Renten. Die Behörden können für jede zehnte Rente nicht sicher sagen, ob sie rechtmäßig ist und an wen sie genau ausgezahlt wird. "Etwa jede zehnte Rente kann nicht richtig verifiziert werden, an wen sie denn geht", sagt der Chef der Kontrollbehörde Charis Theocharis im griechischen Radio.
Neue Kontrollen sollen nun klären, "was Sache ist", hieß es. Nach einer Verordnung des Arbeitsministeriums müssen alle Rentenkassen bis zum 17. August detaillierte Listen mit den Renten vorlegen, bei denen es Zweifel gibt.
Unterdessen ordnete die Staatsanwaltschaft von Athen umfangreiche Kontrollen in allen Regionen des Landes an. Alle diejenigen, die sich Renten oder Zuschüsse erschleichen sollen sofort zur Rechenschaft gezogen werden, berichtete das griechische Fernsehen unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Die Ermittlungen richten sich nicht nur gegen die Bezieher der Renten und Zulagen sondern auch gegen Kassenangestellte und Ärzte, die für die Bewilligung verantwortlich waren. Neben Einsparungen erhofft man sich auch Einnahmen durch mögliche Rückzahlungen.
Die Behörden nehmen außerdem auch angeblich Blinde ins Visier. Kontrolleure haben auf der Ionischen Insel Zakynthos festgestellt, dass statt angeblich 700 Betroffenen tatsächlich nur 60 blind waren. Zu ähnlichen Ergebnisse kam es auch auf der Insel Chios im östlichen Mittelmeer.