Gestiegenes Sicherheitsbedürfnis lässt Verbraucher sparen
Stand: 29.07.2010
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Frankfurt/Main - Die Finanz- und Schuldenkrise hat die Verbraucher zutiefst verunsichert. Nach Erkenntnissen der Bundesbank legen diese weiterhin kräftig Geld auf die hohe Kante. Gefragt waren auch im ersten Quartal 2010 vor allem sichere Anlagen wie Tagesgeld oder Sparbücher. Insgesamt stiegen die Bankeinlagen der privaten Haushalte einschließlich Bargeld im Vergleich zum Vorquartal netto um 16,5 Milliarden Euro, wie die Deutsche Bundesbank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte.
Auch bei Wertpapieren gab es im ersten Quartal einen Nettozufluss von insgesamt gut 9,5 Milliarden Euro. Rund zwei Drittel dieser Mittel (6 Mrd. Euro) entfielen auf Investitionen in Investmentfonds, vor allem in Misch- und offene Immobilienfonds. Publikumsaktienfonds waren dagegen von geringer Bedeutung. Die Bundesbank bilanzierte: "Zusammen mit dem wiederholt niedrigen Volumen direkter Aktienkäufe von einer Milliarde Euro spricht dies für ein gestiegenes Sicherheitsbedürfnis der privaten Haushalte im Vergleich zu 2009."
Insgesamt legte das Geldvermögen der privaten Haushalte in den ersten drei Monaten dieses Jahres zum vierten Mal in Folge zu: um gut 51 Milliarden Euro. Zugleich wurden kräftig Schulden getilgt, vor allem Wohnungsbaukredite. Der Geldvermögensbestand Ende März belief sich in Summe auf 4739 Milliarden Euro. Die finanziellen Aktiva der privaten Haushalte lagen damit um rund 315 Milliarden Euro über dem Niveau des Vorjahresquartals, als infolge der Finanzkrise und den damit verbundenen Kursverlusten bei Wertpapieren ein Tiefpunkt erreicht worden war.