Genossenschaftsbanken wehren sich gegen europaweite Haftung
Stand: 09.07.2013
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Frankfurt/Main - Deutschlands Genossenschaftsbanken wehren sich gegen Pläne für eine europaweite Haftung für kriselnde Banken. "Wir werden uns energisch gegen eine grenzübergreifende Vereinheitlichung nationaler Abwicklungsfonds wehren", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, am Dienstag in Frankfurt.
"Gegen eine Vergemeinschaftung von Bankrisiken zulasten deutscher Kreditinstitute werden wir konsequent angehen." Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch (10.7.) ihren Gesetzesvorschlag für ein neues Verfahren zur Abwicklung maroder Banken vorstellen.
Für die eigene Gruppe blickt Fröhlich "vorsichtig optimistisch" nach vorne. Im ersten Quartal hätten sich Einlagen (plus 4,0 Prozent) und Kundenkredite (plus 4,2 Prozent) bei Genossenschaftsbanken besser entwickelt als im Branchenschnitt. Doch kleine und mittlere Häuser fühlten sich durch zunehmende Regulierung "an die Wand gedrückt". Daher erwarte er in diesem Jahr 30 bis 40 Fusionen in dem Sektor nach 20 im vergangenen Jahr, sagte Fröhlich: "Es gibt keine Fusionswelle, aber es gibt eine beschleunigte Fusionsentwicklung."
Im Jahr 2012 erzielte die genossenschaftliche Finanzgruppe einen konsolidierten Überschuss von rund 6,9 (Vorjahr: 4,5) Milliarden Euro. Zu der Gruppe zählen 1101 Volks- und Raiffeisenbanken, die Zentralinstitute DZ und WGZ sowie Spezialanbieter wie die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die R+V Versicherung.