Genossenschaftsbanken: Keine Negativzinsen für Sparer
Stand: 11.07.2017
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Frankfurt/Main - Die Genossenschaftsbanken gehen nicht davon aus, dass ihre Privatkunden trotz vielfach steigender Kosten mit Strafzinsen rechnen müssen. „Im deutschen Privatkundengeschäft werden wir in der Breite - also im breiten Kundengeschäft ab dem ersten Euro - weiterhin keine Negativzinsen sehen, dazu ist der Wettbewerb viel zu intensiv“, sagte der scheidende Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), Uwe Fröhlich, am Dienstag in Frankfurt.
In den vergangenen Wochen hatte die Volksbank Reutlingen für Aufsehen gesorgt, weil sie vorübergehend in ihrem Preisaushang Minuszinsen von 0,5 Prozent für Guthaben auf dem Girokonto sowie ab 10 000 Euro auf dem Tagesgeldkonto sowie auf Festgelder angekündigt hatte. Die Bank nahm den Preisaushang inzwischen zurück, die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg reichte dennoch eine Unterlassungsklage ein.
Weil den Banken wegen des Zinstiefs die Erträge wegbrechen, erhöhen viele Institute die Preise für ihre Kunden. Fröhlich bekräftigte: „Eine so präsenzstarke Gruppe wie die unsere muss auf der Preis- und Konditionsseite eine faire Bepreisung ihres Angebotes im Markt vornehmen - erst recht in Zeiten des Niedrigzinses.“
Bei der genossenschaftlichen Finanzgruppe sank im vergangenen Jahr sowohl der konsolidierte Vorsteuergewinn auf 8,3 (Vorjahr: 9,8) Milliarden Euro als auch der Überschuss auf 5,9 (7,0) Milliarden Euro weiter. Zu der Gruppe gehören 972 Volks- und Raiffeisenbanken sowie unter anderen die DZ Bank, die Bausparkasse Schwäbisch Hall, die R+V Versicherung und der Fondsanbieter Union Investment. Für 2017 erwartet die Finanzgruppe ein „zufriedenstellendes Ergebnis leicht unter dem Wert des Jahres 2016“.