Geldautomatengebühr von 1,95 Euro findet Nachahmer
Stand: 10.01.2011
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Leipzig - Die von den Privatbanken geforderte Geldautomatengebühr von 1,95 Euro findet nach Medienberichten erste Nachahmer in den Lagern von Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Demnach wollen auch die sparkassennahe Direktbank DKB und die genossenschaftliche PSD-Bank Nürnberg ab 15. Januar nur noch 1,95 Euro verlangen, wenn Kunden fremder Kreditinstitute ihre Automaten nutzen. Das schreibt die "Leipziger Volkszeitung" in ihrer Dienstagausgabe. Bisher hatten sich nur die im Bundesverband deutscher Banken (BdB) zusammengeschlossenen Privatinstitute auf diese Höchstgrenze geeinigt.
Andere von dem Blatt befragte Sparkassen und Genossenschaftsbanken wollten dagegen mindestens 2,75 Euro verlangen. Spitzenreiter unter den 26 befragten Instituten sei die Bank für Sozialwirtschaft mit 5,00 Euro. Die PSD-Bank Nürnberg gehört wie die Bank für Sozialwirtschaft dem Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken an, der die vom Bundesverband initiierte Obergrenze im vergangenen Jahr abgelehnt hatte. Die DKB ist eine Tochter der Bayerischen Landesbank, die zugleich das Spitzeninstitut der Sparkassen in Bayern ist.
Wie die Zeitung weiter berichtete, hatten auch die Sparkassen die Obergrenze von 1,95 Euro im vergangenen Jahr als zu niedrig abgelehnt und stattdessen für 5,00 Euro plädiert. Anders als die Privatbanken hätten es die Verbände von Sparkassen und Genossenschaftsinstitute ihren Mitgliedern freigestellt, wie viel sie künftig von Fremdkunden für das Abheben am Geldautomaten verlangten. Die Branche hatte sich im vergangenen Sommer darauf geeinigt, die Gebühr für Fremdabhebungen ab 15. Januar umzustellen und die Kosten künftig direkt beim Abheben anzuzeigen.
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