Geldanlage: Wie sich Zinseszinsen berechnen lassen
Stand: 04.04.2013
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa/tmn
Stuttgart - Wie sich bei Geldanlagen die Zinseszinsen berechnen lassen, ist vielen Verbrauchern nicht auf Anhieb klar. Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart erklärt die Rechenformel.
"Es gibt eine einfache Formel, mit der man dies überschlagen kann", so Niels Nauhauser. "Der Zeitraum in Jahren, nach dem sich ein Geldbetrag verdoppelt hat, beträgt nämlich 72 geteilt durch den Zinssatz."
Ein Beispiel: "Bei 4 Prozent Zinsen verdoppelt sich das Kapital etwa alle 18 Jahre", erklärt der Finanzexperte. Der Rechenweg zu diesem Ergebnis ist dieser: 72 geteilt durch 4 ergibt 18. Bei 6 Prozent Rendite verdoppelt sich das eingesetzte Kapital demnach alle 12 Jahre, bei 8 Prozent Rendite alle 9 Jahre und bei 9 Prozent alle 8 Jahre.
Allerdings sollten Anleger sich über diese Aussichten nicht zu früh freuen. "Denn Sie können sich nicht automatisch doppelt so viel leisten, wenn sich Ihr Kapital in ein paar Jahren verdoppelt", gibt der Finanzexperte zu bedenken. Denn bei der Berechnung muss immer auch die Inflation berücksichtigt werden. Die erwartete Geldentwertung sollte daher vom Zinssatz abgezogen werden.
Das bedeutet zum Beispiel: Der Anleger erzielt eine Rendite von 6 Prozent. Liegt die Inflation bei schätzungsweise 2 Prozent, bleiben 4 Prozent Realrendite übrig. "Das reicht dann immerhin noch zu einer wirklichen Verdoppelung des Kapitals in 18 Jahren", sagt Nauhauser.