Geldanlage mit gutem Gewissen
Stand: 01.06.2017
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Berlin – Immer mehr Deutsche schauen bei der Geldanlage nicht nur auf die Rendite. Soziale und ökologische Aspekte gewinnen zunehmend an Bedeutung. So genannte nachhaltige Investments boomen.
Das Segment legte im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf knapp 157 Milliarden Euro zu. Das geht aus dem neuen Marktbericht des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) hervor, der in Berlin vorgestellt wurde. In die Kategorie fallen Finanzprodukte, bei denen die Kriterien Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit durch ökologische und soziale Aspekte ergänzt werden.
Höhere Wachstumsraten als der Gesamtmarkt
"Damit hat der nachhaltige Anlagemarkt in Deutschland seit 2008 jedes Jahr stärker zugelegt als der konventionelle Markt", erklärte der FNG-Vorstandsvorsitzende Volker Weber. Allerdings ist der Anteil der nachhaltigen Geldanlage mit rund 2,8 Prozent des Gesamtmarktes nach wie vor vergleichsweise gering.
Vor allem spezialisierte Banken profitieren
Der größte Anteil der nachhaltigen Investments entfällt mit 77,9 Milliarden Euro auf Kundeneinlagen bei Spezialbanken mit ethischer oder sozialer Ausrichtung oder Umweltfokus. Auf institutionelle Anleger entfallen 55,8 Milliarden Euro und auf nachhaltige Investmentfonds 23 Milliarden Euro.
Legt man weniger strenge Kriterien an, liegt das Volumen nachhaltiger Geldanlagen in Deutschland bei über 1,5 Billionen Euro. Hier finden aber nur einzelne Kriterien oder Anlagestrategien Anwendung.
Betrachtet man den Gesamtmarkt der nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, liegt das Volumen bei rund 419 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Wachstum um 29 Prozent.