Geldanlage in erneuerbare Energien - Chancen und Risiken
Stand: 07.04.2011
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Düsseldorf - Windkraft, Solarenergie, Biogas, Wasserkraft oder Erdwärme: Das Spektrum der erneuerbaren Energien ist vielseitig – auch für Geldanleger. Privatanleger sollten jedoch nichts überstürzen, erklärte Marco Cabras von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz in Düsseldorf am Donnerstag gegenüber dem dpa-Themendienst. Der Grund: Derzeit gebe es aufgrund der politischen Debatte eine Ausnahmesituation. Die Entwicklung sei daher schwer vorauszusehen - "Hektik und Eile ist bei der Geldanlage immer ein schlechter Ratgeber." Langfristig seien die Chancen aber gut.
Die Möglichkeiten für Anleger, sich im Bereich der erneuerbaren Energien zu engagieren, seien sehr groß, sagte Cabras. Das Spektrum reiche von noch relativ jungen Firmen zum Beispiel im Solarbereich bis hin zu etablierten Industriekonzernen, die etwa Turbinen für Windräder bauten. Hinzu kämen aber auch Unternehmen, die Batterien herstellen oder sich mit intelligenten Stromnetzen beschäftigen.
"Noch kann man aber nicht genau absehen, welche Unternehmen sich auch langfristig durchsetzen werden", sagte Cabras. Anleger sollten sich ein mögliches Investment daher in aller Ruhe überlegen. Es gehe erstmal darum, einen Überblick zu gewinnen. Denn die Situation werde nicht nur von wirtschaftlichen Faktoren beeinflusst, sondern auch von der politischen Debatte in Deutschland und der weiteren Entwicklung in Japan - "da kann noch viel passieren." Dennoch zeigte sich Cabras überzeugt: "Langfristig ist die Branche zukunftsfähig."
Anleger sollten aber nicht ihr ganzes Geld in diesen Bereich stecken: Mehr als zehn Prozent des Vermögens sollten nicht in eine einzelne Branche investiert werden, sagte Cabras, "vor allem, wenn man in einzelne Aktien kauft." Das Kerninvestment sollte solide bleiben, empfahl der Anlegerschützer - vor allem, wenn es später der Altersvorsorge diene. Zudem müsse immer damit gerechnet werden, dass die Kurse stark schwanken: "Es kann schon Kursbewegungen von 20 Prozent geben." Anleger müssten unter Umständen starke Nerven haben.