Gebühren für Kreditkarten sollen EU-weit gedeckelt werden
Stand: 21.02.2014
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Brüssel - In der Europäischen Union soll das Zahlen mit Kreditkarten preisgünstiger werden. Eine entsprechende Neuregelung hat der Ausschuss für Wirtschaft und Währung im Europaparlament am Donnerstag in Brüssel mit breiter Mehrheit verabschiedet.
Demnach sollen die Gebühren EU-weit für alle Kreditkartenzahlungen auf maximal 0,3 Prozent des Umsatzes begrenzt werden. Für Debitkartenzahlungen - die schnell abgebucht werden - soll die Obergrenze bei 0,2 Prozent des Umsatzes oder 7 Cent liegen. Beide Grenzen sollen sowohl für grenzüberschreitende als auch inländische Transaktionen gelten. Für Karten, die diese Obergrenzen nicht einhalten, sollen Einzelhändler das Recht erhalten, einen Aufschlag zu erheben oder die Annahme zu verweigern.
Die Deckelung der Gebühren soll nach dem Willen des Parlamentsausschusses die größten Kreditkartenfirmen Visa und MasterCard betreffen, aber auch für Anbieter wie American Express gelten, falls deren Geschäft deutlich anwachsen sollte. Die Neuregelung werde Handel und Verbraucher stärken und "die Abzockerei mit Kredit- und Bankkarten" deutlich einschränken, betonte der finanzpolitische Sprecher der Grünen, Sven Giegold.
Nach Berechnungen der EU-Kommission fließen jährlich rund zehn Millionen Euro in die Taschen der Kreditkartenanbieter. Die Gebühren sind der Brüsseler Behörde zufolge zudem nicht transparent und variieren von einem EU-Staat zum anderen. Händler oder Dienstleister müssen für jede Transaktion eine Gebühr zahlen, die sie oft auf die Kunden abwälzen.
Der Verordnungsentwurf geht nun ins Plenum, das darüber möglicherweise noch vor der Europawahl Ende Mai abstimmen wird. In Kraft treten sollen die neuen Vorschriften dann binnen eines Jahres.