Für den Staat sind Erbschaften ein gutes Geschäft
Stand: 04.09.2014
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Bonn. Der Staat verdient mit - das gilt zu Lebzeiten ebenso wie im Falle eines beträchtlichen Nachlasses. Denn die Deutschen vererbten in den letzten 20 Jahren so viel wie noch nie.
Die Einnahmen aus der Erbschafts- und Schenkungssteuer wuchsen schneller an als das Vermögen der Deutschen, wie aus einer Studie hervorgeht, die die Postbank am Donnerstag in Bonn veröffentlichte. Während sich zwischen 1993 und 2013 das Gesamtvermögen der privaten Haushalte auf über zwölf Billionen Euro etwa verdoppelt habe, hätten sich die Summen, die aus den beiden Steuern anfielen, fast verdreifacht. Sie seien von 1,57 Milliarden Euro auf 4,63 Milliarden Euro gestiegen.
Steuereinnahmen steigen trotz erhöhter Freibeträge
Für nahe Verwandte gelten beim Vererben Freibeträge, bis zu denen keine Steuern anfallen. Sie wurden zuletzt 2009 zum Teil deutlich heraufgesetzt. Dass es trotzdem zu einem prozentual so hohen Anstieg der Steuereinnahmen kam, liege daher weniger an einer hohen Anzahl von Erbschaften, sondern eher an den hohen Summen, die vererbt würden, urteilten die Autoren der Studie.
Jeder vierte angehende Erbe erwartet einer repräsentativen Umfrage zufolge ein Vermächtnis von über 100.000 Euro, was demnach vor allem daran liegt, dass im Erbe häufig ein Haus oder eine Wohnung mit enthalten ist. Bei höheren Erbschaften würden automatisch die geltenden Freibeträge häufiger überschritten - und der Fiskus könne Steuern einziehen.