Finanzvertrieb AWD wird eingestellt
Stand: 16.11.2012
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Düsseldorf - Das Ende des Finanzvertriebs AWD rückt immer näher. Nach Informationen des "Handelsblatts" soll der AWD mit der deutschen Niederlassung der Swiss Life fusionieren.
Das Ende des deutschen Finanzvertriebs AWD als eigenständige Tochter des Schweizer Versicherers Swiss Life rückt laut einem Pressebericht näher. Die Pläne für das neue Konstrukt mit dem Namen "Swiss Life Best Select" werde am 27. November den AWD-Direktoren in Hannover vorgestellt, berichtet das "Handelsblatt" (Freitag) unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Kreise. Dazu solle der Finanzvertrieb mit der deutschen Niederlassung der Swiss Life fusionieren. In der Führung der neuen Gesellschaft übernehmen dem Bericht zufolge Swiss-Life-Manager das Kommando. Es drohten Abschreibungen in dreistelliger Millionenhöhe.
Von den Plänen hatte im Oktober bereits der "Spiegel" berichtet. Dem "Handelsblatt" zufolge werden die Schweizer im Zuge der Markeneinstellung 250 bis knapp 400 Millionen Franken auf den AWD-Firmenwert abschreiben, der mit 1,1 Milliarden Franken (914 Millionen Euro) in den Büchern stehe. Ein Swiss-Life-Sprecher lehnte einen Kommentar zu "solchen Spekulationen" auf Nachfrage der Zeitung ab.
Swiss Life hatte den von dem Unternehmer Carsten Maschmeyer aufgebauten Strukturvertrieb AWD vor rund vier Jahren für gut eine Milliarde Euro übernommen. Swiss Life versprach sich davon eine "deutliche Steigerung des Neugeschäftsvolumens". Zudem wollten die Schweizer von der Expansion des AWD in Osteuropa profitieren. Doch die Rechnung ging nicht auf. Laut "Handelsblatt" verfehlte das Unternehmen die internen Ziele deutlich.
Viel Geld und Image kosten derweil Prozesse mit Anlegern, die sich vom AWD falsch beraten fühlen. Dem Bericht zufolge haben viele Vertriebschefs der Auslandstöchter das Unternehmen bereits verlassen. Mit dem Markenwechsel wolle Swiss Life die Altlasten nun hinter sich lassen. Im Zuge der Umstrukturierung sind laut der Zeitung auch Einsparungen geplant. Dadurch sollten Analysten die Abschreibungen leichter schlucken.