Finanztest: Beratung bei Bausparkassen häufig mangelhaft
Stand: 17.07.2012
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa | AFP | dpa/tmn
Berlin/Bremen - Eine Untersuchung der Zeitschrift "Finanztest" hat gezeigt, dass Bausparkassen Kunden oftmals falsch beraten und überteuerte Angebote machen. Die Zeitschrift hat für ihre Untersuchung in 22 Bausparkassen Tests durchgeführt.
Fast jede vierte Beratung war demnach "mangelhaft". Mal war die Spar- oder Darlehensrate für den Kunden zu hoch, mal die Zeit bis zur Zuteilung zu lang. Oft waren die Angebote laut Stiftung Warentest viel zu teuer, weil die Berater den falschen Tarif oder eine ungünstige Sparvariante wählten.
Von den 22 untersuchten Bausparkassen leisteten sich demnach 18 mindestens eine Fehlberatung. Mitarbeiter desselben Instituts erstellten zum Teil sogar völlig verschiedene Angebote. Bei vielen Kassen sei es daher "Glückssache, ob der Kunde in einer Filiale eine schlechte, eine annehmbare oder vielleicht auch eine gute Beratung erhält", heißt es bei "Finanztest".
Lediglich vier Bausparkassen mit Note "gut"
Immerhin war fast die Hälfte der 154 Beratungen gut oder sehr gut. Doch nur vier Bausparkassen erhielten das Qualitätsurteil "gut".
Für die Untersuchung hatten sich Tester in jeweils sieben Filialen der 22 Bausparkassen Angebote erstellen lassen, um ihre Immobilie in vier Jahren für 50.000 Euro zu modernisieren. Fast jeder sechste Tester erhielt ein Angebot, bei dem er die Bausparsumme erst nach fünf Jahren oder später erhielt. In einem Fall lief die Sparzeit sogar über fast zehn Jahre.