Finanzen: Swaps und Derivate sind nichts für Anfänger
Stand: 08.08.2017
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Berlin/Mannheim - Ein scheinbar günstiger Kredit kann schnell teuer werden. Wer zum Beispiel einen variablen Zinssatz vereinbart, dem kann das auf die Füße fallen, wenn die Zinsen steigen. Denn dadurch wird der eigene Kredit teurer. Finanzprofis wissen jedoch, wie man sich dagegen absichert. Sie „tauschen“ ihren variablen Zinssatz gegen einen festen Zinssatz, mit dem sie risikofrei kalkulieren können.
So ein Geschäft heißt Swap, in diesem Fall ein Zinsswap. Getauscht werden kann, je nach Geschäft, alles: zum Beispiel Wechselkurse oder hohe langfristige gegen niedrige kurzfristige Zinsen. Von der Idee her ist das eine Absicherung, die von einigen auch zum Spekulieren eingesetzt wird. Wenn sich die Lage an den Finanzmärkten in eine unerwartete Richtung dreht, kann das aber nach hinten losgehen - zum Beispiel, wenn kurzfristige Zinsen unerwartet nach oben schießen.
Swaps zählen zu den Finanzderivaten. Das sind Geschäfte, die sich auf einen "Basiswert" beziehen. Das kann ein Zins sein, eine Währung – oder auch eine Aktie oder Schweinehälften. Die Grundidee ist gleich: Unerwünschte Entwicklungen mit einer Art Gegengeschäft abzufedern. Ein Landwirt kann zum Beispiel auf diese Weise für den Fall künftiger Preisschwankungen bei Getreide seinen eigenen Verlust begrenzen, indem er schon jetzt seine Ernte zu einem festen Preis verkauft.
Klassische Derivate haben eine begrenzte Laufzeit und heißen auch Termingeschäfte. Am bekanntesten sind Futures und Optionen. Umstritten sind die Geschäfte unter anderem, weil schon mit sehr geringen Geldeinsätzen große Geschäfte getätigt werden können.