Finanzaufsicht überprüft deutsche Lebensversicherer
Stand: 06.04.2010
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Hamburg - Die Finanzaufsicht BaFin überprüft laut einem Zeitungsbericht das Geschäftsgebaren deutscher Lebensversicherer. Wie die "Financial Times Deutschland" (Dienstagausgabe) berichtet, verlangt die Behörde in einem Schreiben an alle Gesellschaften erstmals detaillierte Daten über die umstrittenen so genannten Kapitalisierungsgeschäfte. Anleger zahlen dabei einen festen Betrag in eine gut verzinste Lebensversicherung ein, die sie kurzfristig und ohne Verluste kündigen dürfen.
Kritiker monieren, dass durch diese Kapitalanlagen die Gewinne der Bestandskunden sinken. Nur so könnten Versicherer höhere Zinsen als Banken anbieten. Bei einer langen Niedrigzinsphase könnten Versicherer nicht alle Zusagen erfüllen.
Die BaFin forderte die Versicherer dem Bericht zufolge auf, ihre Antworten bis zum 19. April zu übermitteln. Die Finanzaufseher verlangen demnach insbesondere Einzelheiten über den Anteil der Kapitalisierungsgeschäfte an den gesamten Prämieneinnahmen, über die entsprechenden Kapitalanlagen, die erwarteten Kündigungsquoten sowie die möglichen Risiken.
"Das ist eine klare Warnung der BaFin an die Versicherer", zitiert die Zeitung einen nicht genannten Manager. Sie dürften es mit dem Einmalgeschäft nicht übertreiben und müssten sicherstellen, dass keine Subventionierung stattfinde.