Fed will Leitzins noch "beträchtliche Zeit" im Keller lassen
Stand: 19.09.2014
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Washington - Die US-Notenbank Federal Reserve will die Geldpolitik behutsam normalisieren. Der Offenmarktausschuss der Fed kündigte am Mittwoch an, weniger Staatsanleihen und Hypothekenpapiere aufzukaufen. Die Menge soll auf 15 Milliarden Dollar (11,6 Milliarden Euro) im Monat sinken. Bei seinem nächsten Treffen Ende Oktober dürfte das Gremium die Anleihenkäufe dann ganz einstellen. Der Leitzins soll allerdings noch "beträchtliche Zeit" auf dem Rekordtief nahe null Prozent bleiben.
"Wenn die eingehenden Informationen die Erwartung des Ausschusses grob stützen, dass sich der Arbeitsmarkt weiter erholt und die Inflation sich mit der Zeit auf das längerfristige Ziel von zwei Prozent zubewegt, dann wird der Ausschuss das Programm bei unserem nächsten Treffen beenden", sagte die Fed-Direktorin Janet Yellen vor Journalisten zu den Anleihenkäufen.
Die Fed hat seit Mitte 2008 im Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise über mehrere dieser Programme mehr als drei Billionen Dollar in den Wirtschaftskreislauf gepumpt. Damit sollten die Kredite für Unternehmen und Privatleute verbilligt werden. Angesichts der Erholung am Arbeitsmarkt begann die Notenbank vergangenen Dezember mit dem Ausstieg aus den aktuellen Anleihenkäufen, die ursprünglich ein Volumen von 85 Milliarden Dollar monatlich hatten. Schrittweise reduzierte die Fed die Summe um zehn Milliarden Dollar, das Ende in diesem Herbst galt daher als wahrscheinlich.
Moderates Wachstum der US-Wirtschaft
Die extrem niedrigen Zinsen von null bis 0,25 Prozent will die Notenbank aber zunächst beibehalten. Im Vorfeld der Sitzung hatten einige Beobachter spekuliert, dass die Fed den Verweis auf ein Festhalten am aktuellen Zinsniveau für "beträchtliche Zeit" streichen könnte. Die Sprachregelung in der Erklärung des Offenmarktausschusses deutet aber darauf hin, dass eine Zinserhöhung wohl erst im kommenden Jahr ansteht.
Der Notenbank zufolge wächst die US-Wirtschaft weiter mit "moderater Geschwindigkeit". Auch die Lage am Jobmarkt verbessere sich, von einer Vollbeschäftigung seien die USA aber noch weit entfernt. "Der Arbeitsmarkt muss sich noch voll erholen", sagte Yellen. "Noch immer gibt es zu viele Leute, die Jobs wollen, aber keine finden. Zu viele, die Teilzeit arbeiten, aber lieber Vollzeit arbeiten würden. Und zu viele, die keinen Arbeitsplatz suchen, aber es tun würden, wenn der Arbeitsmarkt stärker wäre." Die US-Arbeitslosenquote stand zuletzt bei 6,1 Prozent.