EZB verzichtet auf Leitzins-Senkung
Stand: 07.12.2012
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Frankfurt/Main - Die Europäische Zentralbank belässt den Leitzins für die Eurozone unverändert auf dem historischen Tief von 0,75 Prozent. Die Währungshüter stellen eine Rückkehr des Vertrauens an den Finanzmärkten fest und rechnen im kommenden Jahr mit einer sinkenden Inflation.
Im letzten Quartal dieses Jahres werde sich die Wirtschaftskrise im gemeinsamen Währungsraum nach den derzeit verfügbaren Daten zwar weiter verschärfen, sagte EZB-Präsident Mario Draghi. "Aber in jüngster Zeit haben sich einige Indikatoren auf niedrigem Niveau stabilisiert, und das Vertrauen an den Finanzmärkten hat sich weiter erholt", erklärte er. In Deutschland und Frankreich sei im November eine steigende Zuversicht auf eine wirtschaftliche Erholung gemessen worden.
Die Konjunkturerwartungen für dieses und nächstes Jahr senkte die EZB derweil aber weiter. Dieses Jahr rechnen die Notenbanker mit einem Schrumpfen der Wirtschaft im Euroraum zwischen 0,4 und 0,6 Prozent. Für das kommende Jahr werde das Wachstum zwischen plus 0,3 Prozent und minus 0,9 Prozent liegen. Im Laufe des Jahres 2013 werde steigende Nachfrage von außerhalb der Eurozone und ein weiter gestärktes Vertrauen an den Finanzmärkten aber zu einer Erholung der Wirtschaft führen.
Es gilt als ungewiss, ob eine weitere Zinssenkung der schwachen Wirtschaft in den europäischen Krisenstaaten überhaupt wieder auf die Beine helfen würde. Eigentlich führt billiges Geld zur Vergabe von mehr Krediten. Solange Unternehmen und Privatleute aber unter der Unsicherheit leiden, wie es mit dem Euro weitergeht, halten sie sich mit Investitionen, Einkäufen und Bauvorhaben zurück.