EZB: Unternehmen kommen leichter an Kredite
Stand: 14.04.2015
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Frankfurt/Main - Der Konkurrenzkampf zwischen den Banken in der Eurozone tobt. Von gelockerten Bedingungen bei der Kreditvergabe profitierten im ersten Quartal 2015 vor allem Unternehmen. Dies teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Dienstag bei der Vorlage ihres Berichts "Bank Lending Survey" in Frankfurt mit.
Auch das im März gestartete Anleihen-Kaufprogramm der EZB habe zu der Lockerung beigetragen. Dabei kauft die Notenbank etwa Geschäftsbanken monatlich Wertpapiere im Wert von 60 Milliarden Euro ab. Dieses Geld nutzten die Institute, um Kredite zu vergeben, hieß es.
Keine Auswirkungen auf Kreditstandards in Deutschland
In der Umfrage gaben die Häuser an, die Mittel auch in den kommenden Monaten an Kreditnehmer weiterreichen zu wollen. Für die Banken in Deutschland gilt das jedoch nicht, wie die Bundesbank mitteilte: "Die Banken erwarten keinerlei Auswirkungen des Programms auf ihre Kreditstandards." Im Euroraum wurden auch die Bedingungen für die Vergabe von Verbraucherkrediten erneut gelockert, während private Haushalte etwas schwieriger an Wohnungsbaukredite kamen. Wie die EZB betonte, setzt sich damit der Trend zur Lockerung der Kreditvergabestandards insgesamt zwar fort. "Im historischen Vergleich sind sie aber immer noch strikt."
Die Geldhäuser hatten ihre Bedingungen nach früheren EZB-Angaben von Mitte 2007 bis Anfang 2014 allgemein verschärft. Dennoch nahm die Kreditnachfrage von Firmen auch Anfang 2015 leicht zu. Während die Nachfrage nach Konsumentenkrediten stabil blieb, stieg sie für Hypotheken spürbar.