EZB: Keine Leitzinsänderung trotz Anstieg der Inflation
Stand: 03.02.2011
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Frankfurt/Main - Der Leitzins in der Eurozone bleibt weiter auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent. Das teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mit. Die Währungshüter wollten mit niedrigen Zinsen weiter das Wirtschaftswachstum stützen. Gleichzeitig sei die Gefahr der zuletzt gestiegenen Inflation nicht groß genug, um mit steigenden Zinsen dagegen zu halten.
EZB-Präsident Jean-Claude Trichet sagte, die Inflation werde zwar vermutlich die meiste Zeit des Jahres über 2 Prozent liegen. Gegen Ende des Jahres werde sie aber vermutlich nachlassen. Der Anstieg der Teuerung in der Eurozone auf 2,2 Prozent im Dezember und 2,4 Prozent im Januar ist für die EZB demnach kein Grund für einen Zinsschritt, sondern lediglich für erhöhte Wachsamkeit.
Die Inflation werde vor allem von der drastischen Steigerung der Rohstoffpreise nach oben getrieben, sagte Trichet weiter. Das Ziel der Preisstabilität, das die EZB bei einer Inflation von mittelfristig "unter, aber nahe an 2 Prozent" sieht, sei noch nicht gefährdet. Eine Neubewertung schloss Trichet allerdings nicht aus.
Trichet forderte von den Staaten in der Eurozone noch mehr Anstrengungen, um ihre Haushalte zu sanieren. Dies sei wichtig, um Vertrauen zu schaffen. Der niedrige Leitzins könne dann sein Übriges tun, um ein tragfähiges Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen zu unterstützen.
Zuletzt hatte die Notenbank ihren Leitzins im Mai 2009 um 25 Basispunkte auf den historischen Tiefstand von 1,00 Prozent gesenkt.