EZB fordert mehr Solidarität von Euro-Ländern
Stand: 17.08.2015
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Frankfurt - Die Europäische Zentralbank (EZB), kritisiert, dass die Diskussion um den Ausstieg Griechenlands das Vertrauen in die Währungsunion als Ganzes beschädigt hat. "Die richtige Antwort ist jetzt eine Stärkung der Währungsunion", sagte EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré der "Börsen-Zeitung" (Samstag). Es brauche unter anderem "mehr Risikoteilung, also Solidarität für Länder, die einen Schock erlitten haben.
"Für die Stabilität der Eurozone ist es entscheidend, dass es keine Zweifel an der Unumkehrbarkeit des Euro gibt", erklärte Coeure. Nun gebe es solche Zweifel. Die Grexit-Diskussion habe insofern "ohne Frage Instabilität erzeugt". Er sprach sich vor diesem Hintergrund für mehr Hilfe in Notfällen aus. Das meine aber nicht permanente Transfers. Er forderte die Griechen dazu auf, die im Zuge des dritten Hilfsprogramms anvisierten Reformen voll umzusetzen.
Die Finanzminister der Eurozone hatten am Freitag den Weg für ein drittes Rettungsprogramm für Griechenland geebnet. Sie akzeptierten die zuvor von Experten ausgehandelten Bedingungen für geplante Kredite von bis zu 86 Milliarden Euro. Dazu gehören Einsparungen und Steuerreformen sowie die Privatisierung von griechischem Staatsvermögen. Nach der Billigung durch die Finanzminister sind nun der Bundestag und andere nationale Parlamente am Zug. Die deutschen Volksvertreter stimmen am Mittwoch über das Rettungspaket ab.