EZB erwartet geringe Inflation im Jahr 2015
Stand: 04.06.2015
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Frankfurt/Main - Die europäische Zentralbank erwartet einen leichten Anstieg der Verbraucherpreise. Die Inflationsprognose wurde von zuletzt 0 Prozent auf 0,3 Prozent angehoben. EZB-Präsident Mario Draghi führte dies am Mittwoch in Frankfurt vor allem auf die lockere Geldpolitik und die allmähliche Erholung der Energiepreise zurück.
In den beiden Folgejahren dürfte sich die Geldschwemme durch das billionenschwere Programm zum Kauf von Staatsanleihen nach der Vorhersage noch stärker auf den Preisauftrieb auswirken. Demnach steigen die Verbraucherpreise 2016 um 1,5 (bisher ebenfalls 1,5) Prozent. Für 2017 sagen die Notenbanker wie schon im März eine Inflationsrate von 1,8 Prozent voraus. Die EZB strebt mittelfristig eine Teuerungsrate von knapp unter 2 Prozent an.
Im Mai sind die Verbraucherpreise im Euroraum zum ersten Mal in diesem Jahr wieder leicht um 0,3 Prozent auf Jahressicht gestiegen.Noch im Januar hatte ein Minus von 0,6 Prozent Sorgen vor einer Deflation - also einem Preisverfall auf breiter Front - geschürt.
Gleichzeitig haben die Notenbank-Experten ihren Konjunkturoptimismus weitgehend beibehalten. Für das laufende Jahr erwarten sie nach wie vor 1,5 Prozent Wachstum im Euroraum. Die Prognose für 2016 bleibt bei 1,9 Prozent. Für 2017 sagen die Notenbanker ein leicht nach unten korrigiertes BIP-Wachstum von 2,0 (bisher: 2,1) Prozent voraus.