EZB-Direktor Asmussen: Zinsversprechen nur bedingt erfolgreich
Stand: 11.09.2013
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Brüssel/Frankfurt - Das Versprechen der Europäischen Zentralbank (EZB), die Leitzinsen über einen längeren Zeitraum hinweg niedrig zu halten, ist aus Sicht von EZB-Direktor Jörg Asmussen bislang nur in Teilen von Erfolg gekrönt. Erfolgreich sei das Zinsversprechen (Foward Guidance) darin gewesen, Marktschwankungen zu glätten, sagte Asmussen am Dienstag auf einer Veranstaltung der Brüsseler Denkfabrik Bruegel. Zurückhaltender bewertete er hingegen den Erfolg, einen übermäßigen Anstieg der Marktzinsen als Folge jüngster Entwicklungen zu verhindern. "Auf diesem Feld waren wir mäßig erfolgreich."
Die EZB hatte ihr Niedrigzinsversprechen bereits im Juli abgegeben und damit geldpolitisches Neuland betreten. Erstmals hatte sie Investoren Einblick in die aus ihrer Sicht längerfristig angelegte Zinspolitik gegeben. Sie reagierte damit auf deutlich gestiegene Zinsen an den Kapital- und Geldmärkten - eine Folge der absehbaren geldpolitischen Wende in den USA.
Nachdem es der EZB gelang, die Marktzinsen mit ihrer Strategie übergangsweise zu drücken, hat sich das Zinsniveau in den letzten Wochen wieder spürbar erhöht. Als Grund gelten günstigere Konjunkturaussichten für den Währungsraum. Einige Beobachter sprechen davon, dass die neue Kommunikationspolitik der Notenbank verpuffe, weil Marktteilnehmer dem Zinsversprechen keinen Glauben mehr schenkten. Angesichts der besseren Konjunkturlage erwarten Profianleger frühere Zinsanhebungen der Notenbank.