EZB: Deflation nicht ausgeschlossen
Stand: 10.12.2014
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Washington - Die niedrigen Inflationsraten innerhalb der Eurozone schüren bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Bedenken. Zuletzt lag die Teuerungsrate nur noch bei 0,3 Prozent.
Der starke Rückgang der Ölpreise könne die Inflation in den kommenden Monaten in den negativen Bereich drücken, warnte EZB-Chefvolkswirt Peter Praet gestern auf einer Veranstaltung in Washington. Die EZB müsse daher die Auswirkungen der Ölpreise auf die Inflation "besonders aufmerksam" verfolgen. Dies hatte bereits EZB-Präsident Mario Draghi in der vergangenen Woche angekündigt.
Negative Inflation bereits im Dezember erwartet
Die jährliche Teuerungsrate in der Eurozone lag zuletzt im November bei 0,3 Prozent. Die EZB strebt eigentlich eine Inflation von knapp unter zwei Prozent an. Experten der Commerzbank erwarten wegen des Preiseinbruchs an den Rohölmärkten bereits für den Dezember eine negative Inflation von -0,1 Prozent. Diese könnte danach noch weiter sinken. Experten warnen unter anderem deswegen vor einer negativen Teuerungsrate, weil sie Unternehmen vor Investitionen abschreckt.
Beobachter erwarten wegen der niedrigen Inflation und des schwachen Wachstums in Europa, dass die EZB im ersten Quartal des kommenden Jahres zu umfassenden Staatsanleihekäufen greift.