EZB-Chef Draghi will an lockerer Geldpolitik festhalten
Stand: 18.06.2013
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Jerusalem - EZB-Chef Mario Draghi hat abermals den Willen der Europäischen Zentralbank (EZB) bekräftigt, ihre Geldpolitik so lange wie erforderlich locker zu halten. "Und lassen sie es mich ganz klar sagen: Wir sind weit entfernt von jeder Art des Ausstiegs", sagte Draghi am Dienstag auf einer Veranstaltung der israelischen Notenbank in Jerusalem. Eine zusätzliche geldpolitische Lockerung sei nicht ausgeschlossen. Neben dem Anleihekaufprogramm OMT und der herkömmlichen Lockerung über die Leitzinsen sprach Draghi von "zahlreichen anderen Maßnahmen", die angewendet werden könnten.
Draghi nannte unter anderem die Möglichkeit, die Zinsen für Bankeinlagen bei der EZB in den negativen Bereich zu senken. Zugleich wies er erneut auf die Gefahr "ungewollter Nebenwirkungen" eines derartigen Schrittes hin. Das bedeute jedoch nicht, dass derartige Instrumente nicht eingesetzt werden sollten, sondern dass man sich der Konsequenzen bewusst sei und entsprechend handeln müsse. Nach gängiger Meinung könnte eine Strafgebühr auf Bankeinlagen die schrumpfende Kreditvergabe im Euroraum anschieben. Ob die gewünschte Wirkung letztlich eintritt, gilt angesichts geringer Erfahrungen mit dem Instrument jedoch als unsicher.