Europas Banken halten Schuldenkrise für noch nicht ausgestanden
Stand: 21.01.2013
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Frankfurt/Main - Das "Europäische Bankenbarometer 2013" der Prüfungsgesellschaft Ernst & Young hat gezeigt, dass Europas Geldinstitute ein schwieriges Jahr 2013 erwarten. "Das Stimmungsbild insgesamt hat sich noch etwas verschlechtert", erklärte Ernst & Young-Partner Claus-Peter Wagner am Montag in Frankfurt die jüngsten Umfrageergebnisse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.
Etwa ein Drittel der Institute hält demnach die Euro-Schuldenkrise noch lange nicht für ausgestanden und stellt sich auf weitere Rückschläge ein. 41 Prozent der Institute rechnen in den kommenden sechs Monaten zudem mit einer Verschlechterung der Konjunktur im eigenen Land.
Da die Regulatoren zugleich die Daumenschrauben anziehen, sehen sich viele Institute zum Stellenabbau gezwungen: In Deutschland wollen vier von zehn Banken (42 Prozent) in den kommenden Monaten Arbeitsplätze streichen - vor allem in der Verwaltung. Auch in Europa überwiegt der Anteil der Geldhäuser, bei denen Jobabbau droht (45 Prozent).
"Es gibt keinen Bereich, der komplett gefeit ist vor Personalmaßnahmen", sagte Ernst & Young-Bankenexperte Dirk Müller-Tronnier. Im klassischen Privatkundengeschäft dürften die Einschnitte nach seiner Einschätzung allerdings geringer ausfallen: In der Krise bauen viele Institute das klassische Bankgeschäft aus - allerdings in einem gerade in Deutschland hart umkämpften Umfeld.
Für das "Europäische Bankenbarometer 2013" wurden 269 führende Banken in Europa befragt. Die 50 deutschen Institute darunter stehen nach Angaben von Ernst & Young gemessen an der Bilanzsumme für gut 40 Prozent des Marktes in Deutschland.
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