Europäische Zentralbank erwartet keine Knappheit am Anleihemarkt
Stand: 26.05.2015
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Frankfurt - Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet kaum Knappheiten am Anleihemarkt. Entsprechende Sorgen wegen der massiven Käufe der Notenbank seien übertrieben, heißt es in einem veröffentlichten Protokoll der Sitzung am 15. April. Es sei aber notwendig, das Anleihekaufprogramm flexibel anzuwenden. Die EZB kauft seit März monatlich Anleihen im Wert von 60 Milliarden Euro. Die Käufe sollen bis September 2016 laufen.
Am Dienstag hatte EZB-Direktor Benoit Coeure angekündigt, wegen geringer Handelsaktivitäten in den Sommermonaten einen Teil der milliardenschweren Wertpapierkäufe der EZB vorzuziehen. Die Aussagen hatten heftige Kursausschläge ausgelöst. Angesichts der massiven Käufe von öffentlichen Anleihen befürchten einige Beobachter, dass es zu Engpässen an den Märkten kommen könnte und verweisen auf die zuletzt heftigen Kursausschläge.
Hinweise auf eine grundsätzliche Abkehr von der bisherigen Politik der EZB gibt es in dem Protokoll nicht. Es gebe keine Notwendigkeit, die Geldpolitik zu ändern. Das Programm müsse "entschlossen" umgesetzt werden. Der Rat zeigte sich zufrieden mit der Umsetzung des Programms. Es wurde jedoch die Befürchtung geäußert, dass ausbleibende strukturelle Reformen der Regierungen das langfristige Wirtschaftswachstum belasten könnten.