Euro-Krise kommt Deutschland teuer zu stehen
Stand: 15.08.2012
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Berlin - Die Euro-Krise könnte Deutschland um einiges teurer zu stehen kommen als bisher bekannt. Der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, sagte gegenüber der "Berliner Zeitung" (Mittwochsausgabe), er gehe von einem Haftungsrisiko von einer Billion Euro aus.
"In Wahrheit sind wir schon längst in der Schuldenunion", sagte Schneider. "Wir haften nicht nur im Rahmen der Griechenland-Pakete und der Euro-Rettungsschirme mit insgesamt 310 Milliarden Euro für die Schulden der Defizitländer, sondern mit noch viel größeren Summen für die Transaktionen der Europäischen Zentralbank."
Kritik übte Schneider an den Entscheidungsverfahren der Europäischen Zentralbank (EZB), die intransparent und undemokratisch seien. "Im EZB-Rat hat Deutschland nur eine einzige Stimme, genauso wie zum Beispiel Malta, und kann jederzeit überstimmt werden.
Defizite über die EZB zu finanzieren, ist der schlechteste Weg, mit der Eurokrise umzugehen", sagte der SPD-Politiker. "Aber Merkel bevorzugt diesen Weg, weil er ihr immer neue Abstimmungen im Bundestag über immer höhere Haftungssummen erspart."