EU: Sparer sollen besser vor Bankenpleiten geschützt werden
Stand: 12.07.2010
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Frankfurt - Die Europäische Union will Sparer Presseberichten zufolge besser vor Banken- und Versicherungspleiten schützen. Nach Informationen der "Welt" und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag) will der EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier Vorschläge einreichen, wie die bisher unterschiedlichen Regelungen zur Einlagensicherung in den EU-Ländern angeglichen werden können. Die Banken werden ein Mehrfaches als bisher in ihre Sicherungstöpfe einzahlen müssen, um Kunden zu schützen.
So soll nach Angaben der Zeitungen die Deckungssumme in allen 27 Staaten auf 100.000 Euro festgelegt werden - also auch in Ländern, in denen bisher nicht mit Euro bezahlt wird. Dies soll bis 2012 gesetzlich fixiert werden. Auch Fondsanleger sollen besser geschützt werden: Brüssel schlägt eine Erhöhung der Mindestausfallzahlung von 20.000 auf 50.000 Euro vor.
Zudem fordert Barniers Kommission, dass Sparer im Fall einer Bankenpleite kein Insolvenzverfahren abwarten müssen, sondern ihr Geld innerhalb von sieben Tagen ausgezahlt bekommen. Das geplante einheitliche Einlagensicherungssystem soll den Zeitungsberichten zufolge langfristig zentral von einer EU-Stelle verwaltet und von den Banken finanziert werden. Brüssel will auch Versicherungen EU-weit zu einem Garantiefonds verpflichten, der bei Insolvenz zahlt. Bisher haben zwölf Staaten, darunter Deutschland, ein derartiges System.