EU-Finanzminister beschließen regelmäßige Banken-Stresstests
Stand: 01.10.2010
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Brüssel - Künftig müssen sich die europäischen Banken regelmäßigen Stresstests unterziehen und die Ergebnisse zudem veröffentlichen. Darauf haben sich die EU-Finanzminister auf ihrem Treffen am Donnerstag geeinigt. So hätten sich die ersten europaweiten Belastungstests als äußert sinnvoll erwiesen, um das Vertrauen an den Finanzmärkten zurückzugewinnen, sagte EU-Währungskommissar Olli Rehn. Dennoch sei eine weitere Harmonisierung der Regeln notwendig.
Bei dem ersten EU-Banken-Stresstest im Juli waren von 91 geprüften Instituten sieben durchgefallen, darunter die deutsche Hypo Real Estate (HRE). Bei allen anderen Instituten wäre die Kernkapitalquote auch bei kräftigen Verwerfungen auf den internationalen Finanzmärkten nicht unter sechs Prozent gefallen. Es sei eine "große Errungenschaft" gewesen, dass die gleichen Tests zur selben Zeit durchgeführt und ihre Ergebnisse veröffentlicht worden seien, sagte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet.
Nach der ersten Runde gab es auch Kritik, die Prüfkriterien seien nicht streng genug und die Resultate deswegen nicht aussagekräftig. Rehn betonte, bei den künftigen Tests müsse eine vollständige Transparenz erreicht werden. Wie häufig die Banken "gestresst" werden sollen, darüber herrscht noch keine Einigkeit. Die Federführung soll die neue EU-Finanzmarktaufsicht übernehmen, die zum Januar 2011 ihre Arbeit aufnimmt.