Ende der Provisionen bei Finanzberatung in Sicht
Stand: 17.11.2015
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Berlin - Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) ist für ein Verbot von Provisionen beim Vertrieb von Finanzprodukten. Wie der vzbv am Freitag in Berlin erklärte, führe die vorherrschende, auf Provisionen basierende Finanzberatung zu einem erheblichen Anteil von Fehl- und Falschberatungen.
Finanzberater gerieten leicht in einen Interessenkonflikt, weil bestimmte Produkte wegen der damit verbundenen Provisionen attraktiv und reizvoll seien. Verbraucher müssten sich jedoch auf die Qualität der Finanzberatung verlassen können, weil es für sie kaum möglich sei, Qualität, Leistung und Preis von komplexen Finanzdienstleistungen korrekt einzuschätzen.
Großbritannien und Niederlande verbieten bereits Provisionen
Die Bundesregierung habe zwar 2010 das Beratungsprotokoll eingeführt. Dieses habe sein Ziel jedoch verfehlt, weil es keine eindeutigen, standardisierten Vorgaben gebe. Das Bundesfinanzministerium solle daher die Arbeit an dem Finanzmarktnovellierungsgesetz für die Einführung eines Verbots von Provisionen nutzen, forderte der vzbv. Beispiel könnten Großbritannien und die Niederlande sein, die erste positive Erfahrungen mit einem Verbot von Provisionen gemacht hätten.
Gleichzeitig könne im Zuge des Finanzmarktstabilisierungsgesetzes die unabhängige Honorarberatung verbessert werden. So müsse den Verbrauchern das Wesen der von Produkten unabhängigen Finanzberatung auf Honorarbasis besser erklärt werden. Außerdem solle sich die Honorarberatung nicht nur auf Wertpapiere und Vermögensanlagen ausrichten, sondern auch auf Spareinlagen, Bausparpläne sowie die Beratung zu Versicherungen.