Einlagen bei der EZB klettern weiter
Stand: 18.01.2012
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Frankfurt/Main - Die Bankeinlagen bei der EZB erreichten am heutigen Mittwoch mit einem Wert von 528,2 Milliarden Euro einen neuen Rekordstand. Am gestrigen Dienstag wurde die Marke von 500 Milliarden Euro erstmals überwunden. Im Tagesvergleich ergibt sich ein Zuwachs von rund 26 Milliarden Euro. Die Höhe der EZB-Einlagenfazilität macht erneut deutlich, wie groß das Misstrauen der Institute untereinander ist.
Der aktuelle Wert der eintägigen Bankeinlagen bei der EZB liegt viel höher als üblich: Im Jahr 2007 - also vor der ersten Finanzkrise - hatte der Wert mit durchschnittlich rund 500 Millionen Euro bei etwa einem tausendstel des aktuellen Niveaus gelegen.
Unter den Geldinstituten herrscht Misstrauen
Die Höhe der EZB-Einlagenfazilität gibt einen Hinweis auf das Misstrauen der Institute untereinander. Normalerweise parken die Banken nur einen sehr geringen Teil ihrer überschüssigen Liquidität bei der Notenbank und leihen es sich lieber gegenseitig am sogenannten Interbankenmarkt. Dort sind die Konditionen günstiger.
Der direkte Geldhandel ist gestört
Dieser direkte Geldhandel, der lange Zeit vollkommen reibungslos funktioniert hat, ist aber massiv gestört. Vor allem südeuropäische Banken genießen derzeit kaum noch Vertrauen. Ausschlaggebend ist deren starkes Engagement in Staatsanleihen angeschlagener Euro-Länder. Darüber hinaus ist die Liquidität im Bankensektor zurzeit sehr hoch. Die EZB hatte den Banken Ende 2011 fast 500 Milliarden Euro für drei Jahre geliehen. Ein Teil dieses Geldes scheinen die Banken über Nacht bei der EZB zu halten.
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