Ein Finanzministerium für Europa? Draghi ist dafür
Stand: 28.08.2015
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa-AFX
Frankfurt - EZB-Präsident Mario Draghi unterstützt laut einem Pressebericht die Forderung nach einem europäischen Finanzministerium. Das berichtet die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung, FAZ" (Freitagausgabe) unter Berufung auf Kreise der Europäischen Zentralbank (EZB).
Zuvor hatte EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure am Donnerstag in einer Rede vor Botschaftern in Paris die Schaffung eines Finanzministeriums für die Eurozone unter Aufsicht des Europäischen Parlaments angeregt. Für diese Forderung habe Coeure die Rückendeckung von Notenbankchef Draghi, hieß es in der FAZ.
Draghi selbst hat sich bisher noch nicht in dieser Deutlichkeit zur Forderung nach einem gemeinsamen Finanzministerium in Europa geäußert. Spätestens im Zuge der Griechenlandkrise wurden die Rufe nach einem Ausbau der europäischen Institutionen lauter.
Zuvor hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" von Überlegungen im Bundesfinanzministerium berichtet, die in eine ähnliche Richtung gehen. Demnach soll Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) Pläne zu einer Reform der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion verfolgen. Vorgesehen sei ein eigenständiger Etat der Eurozone, über den dann ein europäischer Finanzminister verfügen soll.