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E-Plus und Targobank führen kontaktloses Bezahlen ein

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: AFP

Frankfurt/Main - E-Plus und Targobank haben am Mittwoch ein System zum kontaktlosen Bezahlen eingeführt. Damit können Verbraucher über spezielle Chips an ihren Handys den fälligen Kaufbetrag an der Kasse begleichen. Nach Angaben der Anbieter solcher Systeme birgt das berührungslose Zahlen keine Risiken - Experten raten trotzdem zur Vorsicht.

Wie funktioniert kontaktloses Bezahlen?

Kontaktloses Bezahlen ist mit speziellen Kredit- oder Bankkarten möglich, mit Smartphones oder auch mit Chips von Finanzanbietern, die Verbraucher etwa an ihre Handys oder andere ständig mitgeführte Gegenstände kleben können. Für den Bezahlvorgang werden Karten, Chips oder Geräte nahe an ein spezielles Kassenterminal gehalten, das den fälligen Betrag abbucht. Der Vorgang wird von der Kasse ausgelöst. Bei höheren Beträgen müssen Verbraucher meist ihre Geheimzahl eingeben.

Kann jedes Handy genutzt werden?

Ja und nein. Bezahlchips mit Klebestreifen können natürlich an jedem Handy befestigt werden. Dies ist derzeit die einzige funktionierende technische Lösung zum kontaktlosen Bezahlen mit dem Handy. Das reine Handy-Zahlverfahren, das entsprechende Mobilfunktechnik in den Geräten nutzt, muss von der Branche noch umgesetzt werden. Auch gibt es bislang noch wenige Handys, die über die nötige Technik verfügen - es werden jedoch immer mehr. Insofern sind Klebechips nur eine Übergangslösung. In neue Handys mit Bezahltechnik müssen spezielle SIM-Karten eingelegt werden. Diese Zahlvariante bietet eigene Vorteile.

Welche Vor- und Nachteile haben Verbraucher?

Kontaktloses Zahlen ist komfortabel. Verbraucher müssen nicht erst Plastikkarten oder Bargeld herausholen. Zudem kann die Zahlvariante auch Wartezeiten an Kassen verkürzen, weil Zahlvorgänge schneller gehen. Möglicherweise fallen beim kontaktlosen Zahlen aber Jahresgebühren an. Diese können ähnlich wie bei herkömmlichen Kreditkarten einige Dutzend Euro betragen.

Welche Banken und Mobilfunkanbieter geben die nötigen Karten aus?

Nach E-Plus und der Targobank wollen die Telekom, O2 und Vodafone bis Jahresende ein eigenes System mit dem Namen "Mpass" einführen. Die Telekom will daneben ebenfalls bis spätestens Jahresende mit dem Kreditkarten-Anbieter Mastercard eigene SIM-Karten für Handys, Klebechips und Kreditkarten ausgeben. Mastercard und Rivale Visa geben über Partnerbanken und -sparkassen bereits entsprechende Kreditkarten aus. Banken und Sparkassen erproben derzeit zudem kontaktloses Bezahlen im Großraum Hannover.

Was verspricht sich der Handel davon?

Auch für den Handel sind kurze Wartezeiten an Kassen ein Vorteil. Langfristig könnte Personal eingespart werden - wenn Wartezeiten für die Kunden immer noch akzeptabel sind. Zudem werden bei berührungslosem Bezahlen Kartenlesegeräte nicht durch physischen Kontakt beim Auslesen von Magnetstreifen oder Chips abgenutzt. Die Geräte sind dadurch weniger störanfällig.

Wo überall kann kontaktlos bezahlt werden?

Bei einer Reihe von Unternehmen wie der Parfümerie Douglas oder dem Buchhändler Thalia. Beim Tankstellen-Betreiber Aral, McDonald's oder Edeka und Tengelmann gibt es immer mehr Filialen, die den Service anbieten.

Wie steht es um die Sicherheit?

Finanz- und Mobilfunkbranche sowie Technikexperten bewerten kontaktloses Zahlen als sicher. Daten von Karten können nur bei einer Distanz von maximal vier Zentimetern ausgelesen werden. Laut Fachmagazin "c't" werden in Deutschland zudem nur Kartennummer und Ablaufdatum unverschlüsselt auf den Kartenchips gespeichert. Auch bei einer herkömmlichen Kreditkarte könnten diese Angaben von anderen Personen ohne Probleme ausgespäht werden. Bei Handys mit Bezahlfunktion ist es möglich, das Bezahlmodul nur beim Zahlen einzuschalten. Dies minimiert das Risiko zusätzlich.