Dispozinsen: Bankengewinne gehen zu Lasten der Kunden
Stand: 29.07.2010
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Frankfurt/Main - Wer sein Girokonto überzieht, zahlt in der Regel hohe Dispozinsen. Bis zu 15 Prozent verlangen einige Banken von ihren Kunden. Da sei viel zu viel, meinen Experten. Denn seit Beginn der Finanzkrise im Oktober 2008 hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 3,25 Prozentpunkte gesenkt - von 4,25 auf ein Prozent. Die Banken haben bis heute jedoch nur ein Prozentpunkt an ihre Kunden weitergegeben.
Das sei unverständlich, empören sich auch die Verbraucherschützer bundesweit. Denn der Euribor - er bezeichnet die durchschnittlichen Zinssätze, zu denen 57 europäische Banken sich untereinander Geld leihen - sei ebenfalls von 5,38 Prozent auf ein Prozent gesunken. Die Kritiker werfen den Banken vor, während der Krise mit dem Dispozins Gewinne auf Kosten des Kunden gemacht zu haben.