Deutsche wollen kostenloses Rundum-Sorglos-Girokonto
Stand: 19.08.2010
Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: Verivox
München - Das Girokonto der Deutschen soll vor allem zwei Eigenschaften besitzen: Es soll kostenlos sein und an möglichst vielen Automaten Zugang zu Bargeld ermöglichen. Gleichzeitig wollen die Kunden aber bei Bedarf auch auf eine qualifizierte Beratung zurückgreifen können. Das ergab eine TNS Infratest Umfrage im Auftrag der Allianz Deutschland AG. Den Ergebnissen zufolge denken rund elf Prozent der Bevölkerung aktuell über einen Wechsel ihrer Bankverbindung nach, das entspricht rund 6,6 Millionen Kontoinhabern.
Als wichtigste Eigenschaften eines Girokontos werden genannt: Kostenfreie Kontoführung (85 Prozent), flächendeckende und kostenlose Bargeldversorgung in Deutschland bzw. weltweit mit der gewohnten Maestro-Karte (93 bzw. 72 Prozent) sowie umfassende Online-Funktionen (52 Prozent). Bei einer Betrachtung nach Altersgruppen zeigt sich, dass Online-Funktionen und Bargeldversorgung für die 18-39jährigen als besonders wichtig empfunden werden (72 bzw. 91 Prozent). Eine kostenlose Kontoführung wünschen sich hingegen alle Befragten gleichermaßen.
Bei den Möglichkeiten der Bargeldversorgung zeigt sich die jüngere Generation sehr flexibel: 63 Prozent würden zusätzliche Möglichkeiten von Barabhebungen nutzen, etwa an den Kassen von Tankstellen oder in Supermärkten. Bei den über 60jährigen würden nur rund 22 Prozent auf solche Angebote zurückgreifen; sie bedienen sich bei Barabhebungen vor allem am Geldautomaten ihrer Hausbank.
Bankgeschäfte klassisch und online
Ein recht unterschiedliches Bild ergibt sich bei der Art der eigenen Bankgeschäfte: 57 Prozent der Befragten gehen zur Erledigung ihrer Bankgeschäft in die Filiale vor Ort, 40 Prozent nutzen Online- und zwei Prozent Telefon-Banking. Besonders stark in ihrer Hausbank verwurzelt sind Personen über 60 Jahre und Frauen (79 bzw. 61 Prozent). Umgekehrt zeigen Personen zwischen 18 und 39 Jahren und Männer mit 65 bzw. 42 Prozent eine überdurchschnittlich hohe Affinität zum Online-Banking.
Offenbar besteht hier auch ein Zusammenhang mit dem subjektiven Sicherheitsempfinden im Internet: Auf die Frage "Fühlen Sie sich bei Online-Bankgeschäften sicher?" antworteten 42 Prozent mit "sehr sicher" oder "relativ sicher". Besonders hoch ist das Sicherheitsempfinden demnach bei Männern, bis 39jährigen und Haushalten mit hohem Einkommen, während Frauen, über 60jährige sowie Haushalte mit niedrigerem Einkommen dem Internet bei Bankgeschäften eher misstrauen.
Überwiegende Mehrheit will persönlichen Ansprechpartner
Unabhängig von der Art der Bankgeschäfte halten 85 Prozent der Befragten einen persönlichen Ansprechpartner bei ihrer Bank für wichtig oder sehr wichtig. Die Betrachtung nach Geschlecht und Alter ergibt hier keine signifikanten Unterschiede. Lediglich für Nicht-Internet-Nutzer ist der persönliche Ansprechpartner mit 90 Prozent noch etwas wichtiger, allerdings wollen auch 80 Prozent der Internetnutzer bei Bedarf die persönliche Beratung nicht missen.