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Deutsche Wirtschaft auf der Überholspur

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: dpa

Berlin - Allen globalen Risiken zum Trotz sehen Experten die deutsche Wirtschaft weiterhin auf gutem Kurs. Schwacher Euro, billiges Öl und Konsum haben daran ihren Anteil.

Konjunkturforscher prognostizieren für dieses und nächstes Jahr einen Aufschwung. Ihre Annahme stützen sie auf das unverändert ausgabefreudie Konsumentenverhalten, den niedrigen Ölpreis sowie den schwachen Euro, der dem Export zu Gute kommt.

Billiges Öl sorgt für mehr Geld im Konsumenten-Portemonnaie

In ihrem am Donnerstag vorgestellten Frühjahrsgutachten hoben die Institute ihre Wachstumsprognose für 2015 deutlich von 1,2 auf 2,1 Prozent an. "Der niedrige Ölpreis lässt den Deutschen mehr Geld für den Konsum, der niedrige Euro schiebt die Exporte an", sagte der Konjunkturchef des Ifo-Instituts, Timo Wollmershäuser, in Berlin. Die Bundesregierung ist bislang vorsichtiger und sieht 2015 ein Plus von nur 1,5 Prozent.

Für das kommende Jahr erwarten die Institute, die im Auftrag der Bundesregierung ihre Schätzung erstellen, einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent. Stütze des Aufschwungs bleibe der private Konsum: Die Verbraucher würden wegen der niedrigeren Energiepreise sowie höherer Löhne und Gehälter mehr ausgeben.

Ökonomen fordern Steuerreform angesichts voller Staatskassen

Angesichts zu erwartender Milliardenüberschüsse des Staates fordern die Ökonomen die Regierungskoalition aus Union und SPD auf, eine Reform der Lohn- und Einkommensteuer anzupacken, um vor allem Bürger mit kleinem und mittlerem Verdienst zu entlasten.

Die Arbeitslosenquote soll von 6,7 Prozent (2014) auf 6,3 Prozent im laufenden Jahr und 2016 dann auf 5,9 Prozent sinken. Mit über 43 Millionen Erwerbstätigen sei 2015 wieder mit einem Beschäftigungsrekord zu rechnen.

Internationale Risikofaktoren: China, USA, Ukraine und arabischer Raum

Allerdings sehen die Forscher auch einige Risiken, die den Aufschwung rasch eintrüben könnten. So seien die Folgen der erwarteten Zinsanhebung in den USA und der Wachstumsschwäche in China unklar.

Die Konflikte zwischen Russland und der Ukraine sowie im arabischen Raum könnten zudem jederzeit eskalieren, was wieder zu höheren Ölpreisen und Turbulenzen an den Finanzmärkten führen könnte. "Auch die sich erneut verschärfenden Finanzprobleme Griechenlands stellen ein erhebliches Risiko für die Konjunktur in Europa dar", hieß es.