Deutsche fürchten sich vor Kosten der Euro-Rettung
Stand: 19.04.2011
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Hamburg - Die Mehrzahl der Deutschen hat Angst, dass sie der Euro-Rettungsschirm teuer zu stehen kommt. Nach einer Forsa-Umfrage im Auftrag des Magazins "Stern" (Mittwoch) haben 38 Prozent der Befragten große Sorgen, jeder Fünfte (22 Prozent) hat sogar sehr große Angst. Nur 14 Prozent sehen ausdrücklich keine größeren Risiken für Deutschland.
Deutlich weniger fürchten sich jüngere Menschen vor möglichen Einbußen durch die Euro-Rettung. In der Gruppe der 18- bis 29-Jährigen haben 50 Prozent große oder sehr große Sorge. Bei den 30- bis 44-Jährigen liegt der Wert bei 61 Prozent. Bei allen Altersgruppen darüber sind es 67 Prozent.
Ende März verabschiedeten die 27 EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel ein Paket zur Euro-Rettung. Mit der umfassendsten Reform seit Beginn der Währungsunion 1999 sollen Schuldenkrisen wie in Griechenland, Irland und zuletzt Portugal verhindert werden. Dazu stehen die EU-Staaten unter anderem mit Bareinzahlungen in Milliardenhöhe in den permanenten Rettungsfonds ESM ein.
Deutschland muss demnach rund 22 Milliarden Euro in den neuen Rettungsschirm für klamme Eurostaaten einzahlen. Dafür muss die Bundesregierung neue Schulden machen - der Haushalt wird direkt belastet - auch durch zusätzliche Zinsen in Höhe von mehreren hundert Millionen Euro. Die ersten Milliarden werden 2013 fällig.