Deutsche Bankkunden zahlen überdurchschnittlich hohe Dispozinsen
Stand: 07.05.2012
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Berlin - Die Dispozinsen sind in Deutschland überdurchschnittlich hoch. Wie das Bundesfinanzministerium mitteilte, verlangten die Banken in Deutschland zuletzt Überziehungskreditzinsen von durchschnittlich 10,24 Prozent.
Deutsche Bankkunden zahlen im Vergleich mit anderen Euro-Staaten überdurchschnittlich hohe Dispozinsen, wenn sie ihr Girokonto überziehen. Während die Europäische Zentralbank (EZB) den Kreditinstituten derzeit Geld zu einem Zinssatz von lediglich einem Prozent gewährt, langen vor allem die deutschen Banken bei ihren Privatkunden kräftig zu, wie aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Carsten Sieling hervorgeht.
Der durchschnittliche Dispozins im Euroraum lag den Zahlen zufolge bei lediglich 8,84 Prozent. In Österreich war der Zinssatz mit 5,52 Prozent dabei nur etwa halb so hoch wie in Deutschland. Lediglich in Portugal (13,24 Prozent), Irland (12,85) und Griechenland (10,96) forderten die Banken der Auflistung zufolge im Schnitt noch höhere Dispozinsen als in der Bundesrepublik.
"Deutsche Kunden müssen Zinssätze berappen, die sonst nur in Griechenland mit seinem kriselnden Bankensektor fällig sind", kritisierte SPD-Finanzexperte Sieling die hohe Zinslast. Teilweise würden doppelt so hohe Zinsen wie in anderen europäischen Ländern verlangt. "Das ist ein Skandal", erklärte Sieling. Verbraucherschützern ist das Thema nicht neu: Sie kritisieren schon seit Jahren die hohen Dispozinsen bei deutschen Banken.