Deutsche Banken bestehen Stresstest, nur die HRE fällt durch
Stand: 23.07.2010
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Frankfurt/Main - Die verstaatlichte Hypo Real Estate (HRE) ist als einzige deutsche Bank durch den europaweiten Banken-Stresstest gefallen. Der Münchner Immobilienfinanzierer würde sowohl im Falle eines Konjunktureinbruchs als auch bei einem Wertverfall von Staatsanleihen die erforderliche Kernkapitalquote von sechs Prozent erheblich unterschreiten, wie Bundesbank und BaFin am Freitag in Frankfurt mitteilten.
Die übrigen 13 deutschen Institute erwiesen sich als überlebensfähig. Im Schnitt würden die 14 Institute im schlimmsten Fall noch über eine Kernkapitalquote von 8,5 Prozent verfügen. Die Kernkapitalquote sagt aus, inwieweit die Risikopositionen durch eigene Mittel gedeckt sind, sprich wie dick der Risikopuffer der Bank ist.
Je höher die Quote, desto gesünder die Bank. Nach internationalen Bilanzvorschriften muss die Kernkapitalquote mindestens vier Prozent betragen, also vier Prozent des Kreditvolumens durch Eigenkapital gedeckt sein. Werte von unter sechs Prozent gelten als bedenklich. Sieben Prozent gelten gemeinhin als Richtwert für eine gesunde Bankbilanz. Zum Beispiel bedeutet eine Kernkapitalquote von sechs Prozent, dass innerhalb eines Jahres insgesamt sechs Prozent der Kredite und Aktien ausfallen müssten, bevor das Kapital aufgebraucht ist und der Bank die Insolvenz droht.
Beim Stresstest für Europas Banken wurde - wie im US-Test - als Untergrenze die Marke von sechs Prozent festgelegt. Wer diesen Wert auch im schlimmsten Szenario nicht halten kann, ist durchgefallen.