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Deutsche Bank steigert Gewinn dank Investmentbanking

Bildquelle: ©Adobe Stock / Text: ddp

Frankfurt/Main - Die Deutsche Bank hat im Auftaktquartal 2010 ihren Gewinn überraschend deutlich gesteigert. Binnen Jahresfrist stieg der Überschuss um die Hälfte auf 1,8 Milliarden Euro, wie die Bank am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Damit konnte Deutschlands größtes Finanzinstitut auch mit den starken Zahlen anderer Banke wie Goldman Sachs mithalten. Dennoch zeigten sich Händler und Analysten von den Zahlen wenig überzeugt. Derweil bekräftigte Vorstandsvorsitzender Josef Ackermann seine Prognose für 2011.

Wie die Bank weiter mitteilte, sind von Januar bis März vor Steuern 2,8 Milliarden Euro erwirtschaftet worden, rund eine Milliarde Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Zugleich wurden die Erwartungen der Analysten um rund 750 Millionen Euro übertroffen. Das ist laut Ackermann das zweitbeste Quartalsergebnis in der Geschichte der Bank. Dabei habe sich eine deutlich geringere Risikovorsorge im Kreditgeschäft von nur noch 262 Millionen nach 526 Millionen Euro im Vorjahrszeitraum positiv auf das Ergebnis ausgewirkt.

Den Hauptteil des guten Ergebnisses im ersten Quartal lieferten aber die hohen Erträge im Corporate/Investmentbanking. Diese kletterten binnen Jahresfrist von 4,9 Milliarden auf 6,6 Milliarden Euro, wie es hieß. Damit geht die Strategie von Vorstandschef Ackermann bislang auf, auch in Krisenzeiten auf riskante Anlagen zu setzen. Dank Investmentbanking erzielt die Deutsche Bank mit Abstand die höchsten Gewinne unter den deutschen Privatbanken.

An der Börse wurde das Zahlenwerk zunächst mit Kursgewinnen honoriert. Früh aber drehte die Aktie dann ins Minus. Die Zahlen sähen zwar gut aus, sie zeigten aber auch eine hohe Abhängigkeit vom Investmentbanking, das fast den gesamten Vorsteuergewinn aufgebracht habe, sagte Heino Ruland von Ruland Research. Laufe das für Schwankungen anfällige Investmentbanking schlechter, würde das die Bank hart treffen. "Das Firmenkundengeschäft enttäuscht, und im Vermögensgeschäft macht die Bank sogar Verluste." Bis zum Nachmittag verloren die Papiere 2,2 Prozent auf 54,14 Euro.

Unbeeindruckt davon blickt die Deutsche Bank zuversichtlich auf das zweite Jahresviertel. Das Ergebnis im April sei sehr zufriedenstellend, "wir sind auf dem Weg zu einem weiteren sehr erfolgreichen Jahr", sagte Finanzvorstand Stefan Krause.

Eine konkrete Prognose für 2010 gaben weder Krause noch Ackermann, der lediglich erklärte, für das Investmentbanking ein weiteres gutes Jahr zu sehen, während das Firmenkundengeschäft sich in einem anhaltend schwierigen Umfeld bewege. Für 2011 erwartet die Bank ein Vorsteuerergebnis von zehn Milliarden Euro. Mit Blick auf das nach wie vor schwierige Marktumfeld bewerteten Analysten dies als "kühn".

Mit Blick auf den Kauf von Sal. Oppenheim hieß es weiter, dass dieser sich indes erst 2012 rechnen werde. Auf kurze Sicht könnten die Integrationskosten die Profitabilität "deutlich" belasten. Die Deutsche Bank hatte die Sal. Oppenheim-Gruppe für 1,3 Milliarden Euro in bar übernommen, um das insbesondere im Heimatmarkt das Geschäft mit den vermögenden Kunden zu stärken.